Fußbodenheizung mit Strom versus mit Wasser Ob sich eine Fußbodenheizung energetisch oder finanziell lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Die mit Warmwasser und mit Strom betriebenen Arten zu vergleichen, gibt dir erste Anhaltspunkte: Wasserleitungen zu verlegen ist viel aufwändiger als das Verlegen von Heizmatten oder -folien. Eine Wasser-Fußbodenheizung lohnt sich also realistisch nur bei vorhandenen Gegebenheiten, während eine elektrische recht einfach eingebaut werden kann – vor allem, wenn der Bodenbelag erneuert wird und/oder noch nicht verlegt ist. Anschaffungs- und Installationskosten: Fußbodenheizungen mit Strom kosten 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter, solche mit Wasser 40 bis 70 Euro. Unterhaltskosten: Elektrische Heizungen treiben die Stromkosten des Haushalts in die Höhe und sind langfristig im Normalfall teurer als andere Heizarten, und das gilt auch bei Fußbodenheizungen. Die laufenden Kosten sind hier also bei Warmwasser geringer.
Eine Fußbodenheizung ist gerade bei der Planung eines Einfamilienhauses eine interessante Möglichkeit, da sie effizienter als Heizkörper ist. Auch das Nachrüsten in Bestandsimmobilien ist möglich. Welche Möglichkeiten bei der Verlegung es gibt von Fräsen über Estrich bis Trockensysteme, was der Einbau kostet und ob was es bei einem Teppich zu beachten gilt.
Geht es um das Verlegen einer Fußbodenheizung, bieten sich 4 verschiedene Möglichkeiten: Nasssysteme mit Estrich, Trockensysteme und das Fräsen in einen bestehende Estrich- oder Betonboden. Welche Lösung Sinn macht, hängt vor allem von den Voraussetzungen ab:
Dabei werden flexible Kunststoffrohre verlegt und mit dem Estrich vergossen. Die Verlegung erfolgt schneckenförmig, schlangenförmig oder modularförmig. Dadurch kann sich der Fußbodenaufbau um bis zu dreißig Millimeter erhöhen. Die Wärmeübertragung von Estrich ist meist besser als bei Trockensystemen, weshalb Nasssysteme effizienter sind. Sie eignen sich jedoch ausschließlich für Neubauten und bei vollständigen Bodensanierungen.
Das Trockensystem kommt vor allem in Bestandsgebäuden zum Einsatz. Hierbei werden vorgefertigte Bodenelemente wie Noppenplatten und Trockenestrich genutzt, in die die Heizungsrohre verlegt werden. Diese Variante kommt dann zur Anwendung, wenn sich Eigentümer nachträglich für diese Heizungsart entscheiden. Außerdem haben Sie den Vorteil, dass sich die Temperatur schneller ändern lässt als bei einem Nasssystem. Ein Nachteil besteht darin, dass der Energieverbrauch meist höher ist, da Nasssysteme Wärme besser leiten.
Eine gute Methode für das Nachrüsten von Fußbodenheizung besteht darin, Nuten in den bestehenden Estrich oder Betonboden zu fräsen. Dazu kommt eine spezielle Fräse zum Einsatz. Die Vorteile sind keine Erhöhung des Bodenaufbaus, eine schnelle Erwärmung sowie minimale Eingriffe in die bestehende Bodenstruktur. Auch die Kosten sind geringer als bei Trockensystemen, weshalb sich das Fräsen als beliebte Methode zur Nachrüstung im Bestand etabliert hat.
Dünnbett- oder Dünnschicht-Systeme arbeiten zwar auch mit Estrich, eignen sich jedoch dennoch für Altbauten. So handelt es sich um eine sehr dünne Schicht Estrich von höchstens 3 cm über der Fußbodenheizung. Möglich macht dies ein System aus besonders dünnen Platten und speziellen Estrich. Durch die geringe Aufbauhöhe bietet sich diese Lösung auch für den nachträglichen Einbau im Bestand an.
Neben der Fläche hängen auch die Kosten der Fußbodenheizung vor allem von dem gewählten System ab. Trockensysteme sind meist am teuersten. Hier ist eine Übersicht der durchschnittlichen Installationskosten:
System | Kosten pro m² (€) | Kosten für 50 m² (€) |
Frässystem | 25 – 40 | 1.250 – 2.000 |
Nasssystem | 40 – 60 | 2.000 – 3.000 |
Trockensystem | 50 – 70 | 2.500 – 3.500 |
Eine Möglichkeit besteht darin, Fußbodenheizungen in den Heizkreis einzubinden. Sie dienen dann als Wärmeverteiler der Heizung wie der Gasheizung, Pelletheizung, oder Wärmepumpe.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fußbodenheizung elektrisch zu betreiben. Eine Elektro-Fußbodenheizung läuft unabhängig von der Heizungsanlage und reicht in gut gedämmten Neubauten oft schon als alleinige Heizungsart aus. Sie erwärmt Räume schneller als wasserbasierte Systeme und lässt sich unkompliziert installieren. Ein Nachteil von elektrisch betriebenen Modellen besteht jedoch darin, dass der Verbrauch und die Heizkosten höher sind als bei anderen Energiequellen wie Öl oder Gas.
Laminat, Vinyl, Teppich, Parkett – welchen Einfluss hat der Bodenbelag?
Grundsätzlich lässt sich eine Fußbodenheizung mit jeder Art von Bodenbelag nutzen. Je nach Material gilt es jedoch verschiedene Punkte zu beachten:
Laminat: Gute Wärmeleitfähigkeit; Achten Sie auf speziell für Fußbodenheizung geeignetes Laminat.
Vinyl: Sehr gute Wärmeleitung; Ideal für Fußbodenheizungen, solange es hitzebeständig ist.
Teppich: Schlechte Wärmeleitung; Dicke Teppiche können die Effizienz der Heizung beeinträchtigen. Teppiche, die für eine Fußbodenheizung geeignet sind, kennzeichnet ein spezielles Symbol auf dem Etikett. Es handelt sich um ein schwarz-weißes Symbol mit eine
Parkett: Variiert je nach Holzart; Massivholz kann sich bei Temperaturschwankungen verziehen, während Mehrschichtparkett in der Regel besser geeignet ist.
Bodenbelag | Vorteil | Nachteil | Beachten |
Teppich | Kokos-und Sisalteppich besonders gut geeignet | Wärmeleitfähigkeit wird bei dickem Teppich verringert | Material darf TOG-Wert von 2,5 nicht übersteigen |
Parkett | Meistens geeignet | Wärmeleitfähigkeit wird bei dickem Holz verringert | Geeigneter Untergrund |
Laminat | Wasserdicht Schlagfest Hohen Temperaturen gewachsen Kostengünstig | Kürzer haltbar als Parkett | Bei Hersteller informieren |
Holzdielen | Schichtverleimtes Holz eignet sich am besten | Hoher Wärmedurchlasswiderstand | Mit Holzbalkendecke verlegen Holzart muss sich Bodentemperaturveränderung anpassen können |
Korkboden | Meistens geeignet | Hoher Wärmedurchlasswiderstand | – |
Vinylboden | Erwärmt sich schnell | Kühlt schnell ab | Betrieb nicht höher als 27 °C Verwendung bei geringerem Wärmebedarf |
Fliesen | Hohe Wärmeleitfähigkeit Wärme wird gespeichert und kontinuierlich abgegeben | – | Ideal sind Feinsteinzeugfliese, Sandstein, Kalkstein, Marmor, Travertin Maximale Fliesendicke von 20 mm |
Naturstein | Sehr leitfähig Strapazierfähig | – | Ideal geeignet Bei Hersteller informieren |
Marmor | Gute Wärmeleitfähigkeit | Heizt langsamer auf | Bei Hersteller informieren |
Gummiboden | Sehr leitfähig Erwärmt sich schnell | – | Bei Hersteller informieren |
Polierter Estrich | Hohe Leitfähigkeit Kurze Aufheizzeit | – | Geeignet für elektrische Fußbodenheizung |
Bodenheizungen bei Holzbalkendecken
Grundsätzlich sind Fußbodenheizungen auch bei Holzbalkendecken möglich. Zuvor gilt es jedoch die Statik durch ein Fachunternehmen prüfen zu lassen. Beim Verlegen gilt es auf den Feuchtigkeitsschutz der Balken ebenso wie auf eine ausreichende Trittschalldämmung zu achten.
Ein Raumthermostat bei Fußbodenheizungen ist entscheidend für die effiziente Steuerung der Raumtemperatur. Moderne Thermostate ermöglichen eine präzise Temperaturregelung und können programmierbar sein. Das hilft, Energie zu sparen.
Es ist wichtig, den Thermostat an einer Stelle zu installieren, wo er die Raumtemperatur korrekt misst, also nicht in der Nähe von Wärmequellen oder in direktem Sonnenlicht. Einige Systeme bieten auch Smart-Home-Integration, sodass Sie die Heizung über Ihr Smartphone oder Tablet steuern können.
Fußbodenheizungen benötigen im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern eine niedrigere Vorlauftemperatur (üblicherweise zwischen 30°C und 45°C). Das führt zu einer effizienteren und gleichmäßigeren Wärmeverteilung und spart Energiekosten.
Da gerade Wärmepumpen mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten, bieten Fußbodenheizungen hier das Mittel der Wahl.
Eine Fußbodenheizung ist eine Art der Flächenheizung, die in den Fußboden eingebaut ist und auf diese Weise Wärme für Wohnräume bereitstellt. Sie wird vor allem in Neubauten eingesetzt – meistens in Einfamilienhäusern. Die für besondere Behaglichkeit sorgende Heizung ist ursprünglich eine Erfindung der alten Römer.
Bei Fußbodenheizungen wird zwischen unterschiedlichen Arten wie zum Beispiel Trockensystemen, Nasssystemen und elektrischen Systemen unterschieden. Dabei gibt es verschiedene Verlegungsarten.
Eine Flächenheizung bringt thermische Energie über große Flächen in einen Raum ein. Sie lässt sich nicht nur in Böden, sondern auch in Wände und Decken integrieren. Sie wird entweder mit Warmwasser oder Strom betrieben. Die unter dem Heizestrich verlegten Warmwasserrohre erwärmen diesen gleichmäßig. Der Heizestrich leitet die Wärme über den Bodenbelag an den Raum weiter.
Durch eine niedrigere Vorlauftemperatur des Heizwassers lässt sich eine Fußbodenheizung sehr gut mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren.
Der Stellmotor in einem Fußbodenheizungssystem ist ein Teil des Heizkreisverteilers und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Durchflusses des Heizmediums durch die verschiedenen Heizkreise. Er wird von einem Raumthermostat gesteuert und öffnet oder schließt die Ventile am Heizkreisverteiler, um die Temperatur in verschiedenen Räumen oder Zonen anzupassen. Dadurch wird eine präzise und effiziente Temperatursteuerung ermöglicht, was zu einer besseren Energieeffizienz und Komfort beiträgt.
Es gibt eine Vielzahl an Verlegungsarten bei Fußbodenheizungen. Daher ist es wichtig, sich von einem Heizungsexperten individuell und ausführlich beraten zu lassen. Erfahren Sie hier welche Verlegungsarten es gibt:
Bei einer mäanderförmigen Verlegung beginnt der Monteur an einer Seite des Raumes und legt das Heizungsrohr über die gesamte Raumlänge/-breite in parallelen Bahnen mit 180-Grad-Schleifen an. Der Nachteil ist hier, dass die Wärmeabgabe mit zunehmender Entfernung von der Einspeisung des Heizwassers abnimmt, d.h. der Fußboden wird nicht gleichmäßig erwärmt. Für kleine Zimmer oder das Schlafzimmer, wo wenig Heizleistung erforderlich ist, fällt das aber nicht ins Gewicht.
Bei der bifilaren bzw. schneckenförmigen Verlegung wird das Heizrohr spiralförmig von außen nach innen gelegt. Vor- und Rücklaufrohr werden parallelgeführt. Grundsätzlich erfolgt die Wärmeabgabe gleichmäßiger als bei der mäanderförmigen Verlegung, da sich das Heizwasser auf mehr Raumabschnitte verteilen kann.
Die modulare Verlegung geht fließend in die bifilare und mäanderförmige Verlegung über. Sie gilt daher auch als Hybridlösung. Charakteristisch für die modulare Verlegung ist der variierende Abstand der Heizrohre zueinander, um kältere Bereiche an Außenwänden oder Übergangsbereichen mit mehr Wärme zu versorgen.
Die Doppelmäander-Verlegung orientiert sich an der Mäanderverlegung. Die Heizungsrohre werden in parallelen Reihen verlegt. Der Unterschied zur Mäanderverlegung besteht darin, dass bei der Doppelmäander-Verlegung der Verlege Abstand im Vergleich doppelt, so groß ist. Durch das Nebeneinanderliegen von Vor- und Rücklaufleitungen wird eine gleichmäßige Beheizung gewährleistet.
Um die Temperaturverteilung zu verändern können auch Verlegearten miteinander kombiniert oder Abstände von Rohrsträngen verkleinert oder vergrößert werden. Dabei sollte aber ein Mindestabstand eingehalten werden.
Eine Fußbodenheizung bietet sich besonders bei Neubauten. Die Installation der Heizung sollte direkt in die Planung einbezogen werden. Aufgrund einer geringen Vorlauftemperatur lässt sich die Fußbodenheizung gut mit einer Wärmepumpe kombinieren.
Dadurch, dass bei einer Fußbodenheizung keine Heizkörper im Raum benötigt werden, bietet sich die Installation in Räumen mit bodentiefen Fenstern an. Auch der Einbau bei einer Modernisierung von Altbauten ist möglich.
Da in der Regel nicht eigens ein neuer Estrich eingebaut wird, beschränkt sich die Auswahl auf reine Nachrüstsysteme. Diese werden auf einen bestehenden Estrich eingebaut. Hierbei ist in jedem Fall eine Planung durch einen Experten notwendig.
Außerdem sollte eine Heizlastberechnung von einem Fachmann durchgeführt werden. Denn es ist nicht immer absehbar, ob die Heizleistung der Fußbodenheizung auch tatsächlich ausreicht, um auch bei kalten Temperaturen für eine angenehme Raumtemperatur sorgen zu können.
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